Benediktinerbischof Hanke beendet jahrzehntelangen Dienst

Bischof Gregor Maria Hanke OSB ist nach fast zwanzigjähriger Leitung des Bistums Eichstätt in den Ruhestand getreten. Seine Amtszeit verband benediktinische Tradition mit einem Engagement für ökologische, pastorale und bildungspolitische Erneuerung.

Foto von DALIBRI – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

9 Juni 2025

EIN BENEDIKTINERBISCHOF

Bischof Gregor Maria Hanke war lange Zeit der einzige Ordensmann in der Deutschen Bischofskonferenz. (Inzwischen sind es drei.) Sein Bistum Eichstätt hat eine altehrwürdige benediktinische Tradition: Es wurde von dem angelsächsischen Benediktiner Willibald gegründet. Die dortige Abtei St. Walburga ist ein bedeutender Ort ununterbrochenen monastischen Lebens. Hankes benediktinische Identität blieb stets sehr sichtbar, nicht zuletzt, weil er das Ordensgewand nicht nur privat, sondern auch bei vielen offiziellen Anlässen trug.

Zu Beginn seines Episkopats brachte er viele Anliegen aus seinem Kloster Plankstetten in das Bistum Eichstätt ein, vor allem eine starke ökologische Ausrichtung. Aus persönlichem Interesse und in Fortführung einer älteren lokalen Tradition förderte er das Studium von Mitgliedern byzantinischer Kirchen am Collegium Orientale, das während seiner Amtszeit neu aufblühte. Damit führte Bischof Hanke eine Dimension des kirchlichen Lebens fort, die den Benediktinern seit über hundert Jahren in besonderer Weise anvertraut ist.

In den letzten fünf Jahren war Bischof Hanke auch innerhalb des Benediktinerordens im Auftrag von Maria Laach tätig, zuerst als Apostolischer Visitator und zuletzt als geistlicher Assistent.

Unsere monastische Tradition umfasst auch ein starkes Gefühl der Autonomie. Bischof Hanke gehörte oft zu der Minderheit von Bischöfen, die die Mehrheitsentscheidungen der Deutschen Bischofskonferenz nicht unterstützten.

Sehr benediktinisch war auch die ruhige und nachdenkliche Art von Bischof Hanke. Er ist kein lauter oder aufdringlicher Mann, sondern einer, der in wohlüberlegten Tönen spricht. Dies hat seinen Bischofsdienst sicherlich nicht einfacher gemacht. Sein Rücktritt vor Erreichen des kanonischen Pensionsalters für Bischöfe mag vielleicht auch diese Umstände widerspiegeln.

Er möchte weiterhin als Seelsorger tätig sein und, so vermuten wir, auch wieder mehr wie ein Mönch leben. Wir wünschen ihm sowohl einen fruchtbaren Dienst als auch etwas von dem „vacare Deo“, das in seinen Bischofsjahren sicherlich Mangelware war.

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