von Abt Albert Schmidt OSB
Abtpräses emeritus
Beuron Kongregation

Im Jahr 2002 gründete Abt Gérard Calvet von Le Barroux das Kloster Sainte-Marie de la Garde, das sich ebenfalls im Südwesten Frankreichs befindet. Im Jahr 2021 wurde das Priorat zur Abtei erhoben, und Pater Marc Guillot wurde zu ihrem ersten Abt gewählt. Die Gemeinschaft besteht derzeit aus 18 Mönchen, darunter acht Brüder, ein zeitlich Professer und ein Novize; zwei Postulanten traten im Jahr 2024 bei. Das Durchschnittsalter ist vergleichsweise niedrig.

Die Mönche beten das gesamte Offizium gemäß dem Monastischen Brevier von 1963; die Matutin beginnt um 3:30 Uhr. Die Konventmesse am Vormittag folgt dem Messbuch von 1962; bei der Chrisam-Messe und bei wichtigen diözesanen Anlässen konzelebriert der Abt im Römischen Ritus. Etwa 40 Hektar Ackerland, auf dem Obst und Gemüse für den Eigenbedarf sowie Walnüsse angebaut werden, dienen als Einnahmequelle. Es gibt auch ein kleines Gästehaus für Tage der Stille und Kontemplation sowie ein Haus für Familien und Gruppen. Es gibt auch eine Sandalenwerkstatt, eine Bäckerei und einen Laden.

Die Gemeinschaft ist in die kirchlichen Strukturen und in die Vereinigungen von monastischen Klöstern und Ordensgemeinschaften in Frankreich sowie in deren zugehörige Arbeitsgruppen integriert. Die Studien für die Priesterweihe werden intern absolviert und durch externe Ausbilder ergänzt. Die Arbeiten am Bau eines Kreuzgangs und zusätzlicher Zellen für die Mönche sind seit Mai 2023 im Gange.

Abt Marc Guillot stellte dem Äbtekongress den Wunsch der Gemeinschaft vor, in die Benediktinische Konföderation aufgenommen zu werden. P. Philippe Dupont, Abt emeritus der Abtei Saint Peter in Solesmes, Frankreich, und Dom David d'Hamonville, Abt emeritus von Saint Benedict von En-Calcat, besuchten das Kloster im Vorfeld des Kongresses und im Namen von Abtprimas Gregory Polan. Abtpräses Geoffroy von Solesmes verlas ihren positiven Bericht. Der Äbtekongress genehmigte den Antrag und nahm die Abtei Sainte-Marie de la Garde in die Konföderation auf.

Damit erhöht sich die Zahl der Klöster, die keiner Kongregation angehören und direkt dem Abtprimas unterstellt sind, auf sechs. Die anderen fünf Klöster sind:

• Abtei Le Bouveret (Schweiz, Bistum Sitten): gegründet 1928, 1956 an den heutigen Standort verlegt und zur Abtei erhoben;
• Abtei Chevetogne (Belgien, Bistum Namur): gegründet 1926, seit 1939 in Chevetogne, 1990 Abtei;
• Weston (USA, Vermont): Gegründet 1952 von der Dormition Abbey / Jerusalem; seit 1968 Konventpriorat unter der Jurisdiktion des Abtprimas;
• Le Barroux (Frankreich, Bistum Avignon): gegründet 1970, Abtei seit 1989; und
• Norcia (Italien, Bistum Spoleto-Norcia): gegründet 1998, sui juris seit 2018, seit 2024 Abtei.